Freitag, 29. August 2014

Erste Rotary Veranstaltung

Gester Abend gab es eine "Party" von Rotary. Ich kann leider nicht sagen, was der Anlass dafür war aber es hat Spaß gemacht, weil ich endlich die anderen Austauschschüler aus meinem Club kennenlernen konnte. Insgesamt sind wir 4 Leute. Hank aus Taiwan, Sarah aus Belgien und Magnus aus Dänemark. Magnus sieht süß und extrem europäisch aus. Deswegen drehen die Mädchen hier total durch. Alle sind in ihn verknallt. Das ist extrem witzig zu beobachten! Darum musste auch gleich ein Foto mit ihm gemacht werden, um es unseren Klassenkameradinnen unter die Nase halten zu können :D
Ansonsten war der Abend auch sehr nett, weil es Geschenke für uns Austauschschüler gab. Ein T-Shirt, eine warme Winterjacke und ein traditionelles Oberteil aus Paraguay  :)

tradionelles Kleidungsstück aus Paraguay
Meine Freundin Angélica, Magnus und ich :D

Geschenkübergabe
Der Clubpräsident und wir Austauschschüler 

meine Gastmutter, gleichzeitig Rotarierin und ich :)


Donnerstag, 28. August 2014

Schule in Paraguay

Mein erster Schultag. Meine Mutter und ich sitzen im Auto und fahren aufs Gelände meines Collages. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie unwohl man sich fühlt, wenn jeder Schüler an dem man vorbeifährt, euch anstarrt. Ich werde hier eigentlich permanent gemustert. Das kann aber auch echt witzig sein. Wenn ich mit meinen Freundinnen durchs Collage laufe, werde ich oft gefragt, ob ich ein Foto mit jemanden zusammen machen kann. Außerdem rufen mir viele was hinterher und jeder scheint meinen Namen zu kennen. Wobei hier niemand meinen Nachnamen Krüger aussprechen kann :D
In Paraguay ist es Pflicht, Schuluniform zu tragen, was ich persönlich ziemlich cool finde. Jedoch variiert die Schuluniform an den Wochentagen, montags haben wir Sportunterricht, deswegen trägt man den ganzen Tag über den Trainingsanzug von der Schule. Mittwoch bis Freitag trägt man ein Schuluniformen Tshirt und einfach ne Jeans mit weißen oder schwarzen Schuhen dazu. Dienstag ist Gala. Das heißt, dass wir die Uniform tragen, die man auch aus Filmen kennt. Total witzig! So richtig mit Bluse, Krawatte, Rock, Kniestrümpfen und schwarzen Lederschuhen. Jeden Dienstag, bevor der Unterricht beginnt, versammelt sich die ganze Schule im Eingangsbereich. Die Schuldirektorin hält eine Rede (von der ich so gut wie nichts verstehe) und dann singen alle die Nationalhymne auf Guaraní.
Der Unterricht anschließend unterscheidet sich gravierend vom deutschen Unterricht. Zunächst einmal gibt es keine Bänke sondern nur Stühle mit mini Bänken dran. Diese stehen kreuz und quer im Raum herum und die Lehrer stört es auch nicht, wenn man mit dem Rücken zu ihnen sitzt. Das könnte daran liegen, weil sie einfach was an die Tafel schreiben und das ist dann Unterricht in deren Augen. Die Schüler müssen das dann abschreiben und wenn sie es nicht schaffen, ist das auch egal. So läuf das in den meisten Fächern ab. Es ibt aber auch Ausnahmen, wo die Lerher wirklich mit der Klasse kommunizieren. Ansonsten ist der Unterricht auch echt langweilig und ich hab so meine Probleme gegen 18 Uhr wach zu bleiben und im Unterricht mitzudenken, wenn es in Deutschland dann Mitternacht ist. Ich hoffe mein Körper gewöhnt sich bald an die Zeit hier.
Ach so und nachdem ich hier Englisch Unterricht erlebt habe, versthe ich auch, warum niemand Englisch sprechen kann. Die lernen hier Englisch auf dem Niveau der 3. Klasse. Und selbst mein Englischlehrer hat mich nicht verstehen können. Richtig heftig... Aber für mich gut, denn so bin ich gezwungen, Spanisch zu lernen.
Und eine Sache muss ich auch noch unbedingt erzählen. Gestern im Unterricht hat sich dann ein Junge zu uns gesetzt und sich mit mir unterhalten. Daraufhin hat sich nach und nach die ganze Klasse um mich herum gesetzt. Und auch die Schüler die an der Klassenzimmertür vorbeigekommen sind. Das ist so verrückt! Wie sich eine riesige Masse um mich gebildet hat... Unglaublich. Und alle reden auf dich ein, fragen dich aus, wollen Bilder machen usw. Total  verrückt und absurd aber auch echt liebenswert!
Meine Freundin Angélica und ich. Sie ist eine der wichtigsten Personen hier für mich, weil ich schon täglich mit ihr geschrieben habe, als ich noch in Deutschland war. 
Mein Schulgebäude. Unten befindet sich der Innenhof, wo sich die ganze Schule versammelt und der nicht überdacht ist. 
Schuluniform am Dienstag

Mittwoch, 27. August 2014

Bilder von meinen ersten Tagen hier

Mein erstes Essen in Paraguay... Sehr lecker! Hünchen, Chipa Guazu (Maisauflauf), Mandioca (sowas wie Kartoffeln) und ein total leckeres Getränk namens Jugo De Durazno (eigentlich nichts anders als pürierte Pfirsiche mit Wasser).



Unten schlafe ich und oben meine kleine Schwester Jade (11 J.). Die Netze über dem Bett sind sehr praktisch wegen den Mücken :)
Familienbesuch :)


Mit der Familie in Asunción unterwegs



Mit meiner süßen Schwester Jimena (2 J.) vor dem Regierungsgebäude
wunderschöner Ausblick über Asunción
Meine Gastmutter und ich bei meiner Ankunft

Meine Ankunft in Paraguay

Dienstag, 26. August 2014

Abschied, Ankunft, ersten Erlebnisse

Hallo ihr Lieben,
heute startet mein dritter Tag in Paraguay. Und trotzdem kommt mir alles so unreal vor.
Nur der Abschied in Deutschland.... der war zu real für meinen Geschmack. Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht gedacht, dass ich weinen werde, weil ich mich so sehr auf mein Auslandsjahr gefreut hatte. Aber irgendwie ließ sich das nicht vermeiden. Als ich ins Flugzeug stieg, habe ich eigentlich nur geweint. Zum Glück hatte ich eine total nette Sitznachbarin, sodass ich schnell abgelenkt war. Ab da konnte das Abenteuer beginnen und ich hatte keine Zweifel mehr.
Insgesamt habe ich 30 Stunden von Berlin bis nach Asunción gebraucht. Wobei ich 17 Stunden davon geflogen bin. Ich liebe fliegen! Es ist sooooo entspannt!

Meine Ankunft war überwältigend! Noch viel heftiger als ich erwartet hatte. Es waren so viele Menschen zur Begrüßung da! Alle kamen auf mich zu und umarmten mich. Mir wurden so viele Leute vorgestellt und ich habe mir nicht einen Namen merken können. Aber eigentlich ist es egal wo ich auftauche. Entweder starren mich die Leute an oder sie kommen auf mich zu und versuchen sich mit mir zu unterhalten und Bilder mit mir zu machen. Das finde ich eigentlich voll lieb aber die Betonung liegt bei "versuchen sich mit mir zu unterhalten". Wenn man langsam redet, habe ich zumindest die Chance etwas zu verstehen. Sie sprechen hier einen Mix aus Spanisch und Guaraní. Das macht die Sache schwerer als erwartet. Sprechen gestaltet sich als mein größtes Problem. Zum Glück übersetzt mir meine süße Schwester Jade (11 J.) alles auf Englisch. Ohne sie wäre ich hier nicht halb so glücklich. Meine ganze Familie macht es mir leicht, mich hier wohlzufühlen. Sie kümmern sich sehr gut um mich, und das Haus wo sie wohnen ist auch voll schön.

An meinem ersten Abend in Paraguay, direkt nach meiner Ankunft, haben sie mich zu einer Party mitgenommen. Hier ist der 15. Geburtstag einer der wichtigsten Geburtstage. Weil man ab da nicht länger Kind, sondern Jugendlicher ist. Und erst wenn man 15 Jahre alt ist, darf man sich auch schminken und die Nägel lackieren. Das nimmt aber nicht jede Familie so genau. Die Party, wo wir am ersten Abend waren, erschien mir riesig, doch verhältinismäßig soll das wohl eine kleine fiesta gewesen sein.

Am Sonntag, meinem ersten Tag in Paraguay, sind wir zur Familie väterlicher Seits gefahren. Die Familien hier sind riesig und total lieb. Und es wird immer zusammen gegessen. Ich hab schon ein paar Spezalitäten gekostet. Bis jetzt hat mir alles geschmeckt und die Chancen stehen gut, dass ich hier fett werde. Es ist einfach alles lecker! Außer das Nationalgetränk namens terere. Es schmeckt wie sehr starker Tee, aber immerhin ist es immer schön kühl. Meiner Meinung nach lohnt es sich trotzdem nicht, jeden Tag eine schwere Thermoskanne mit gekühltem Wasser und einen Becher mit den Kräutern voll mitzunehmen. Das wäre mir viel zu schwer. Aber vielleicht ändere ich meine Meinung noch, wenn es erst mal schmeckt :D

Am Sonnatg Nachmittag ist meine Familie mit ein paar Familienmitgliedern zusammen nach Asunción gefahren, um mir schöne Orte dort zu zeigen. Das war toll! Besonders gut hat mir der Aussichtspunkt, sodass ich über Asunción gucken konnte, gefallen.

Montag war ich mit Rosanna, meiner Gastmutter, in meiner Schule, um mich dort anzumelden. Und dann haben wir meine Schuluniform gekauft. Hübsch ist die nicht aber ich freue mich trotzdem total darauf, sie zu tragen :)
Heute Nachmittag ist es dann auch schon so weit und mein erster Schultag startet... Und jaaaa, das ist kein Tippfehler. Ich habe Nachmittags Unterricht. Von 13-18:45 Uhr. Keine Ahnung wie ich mich daran gewöhnen soll. Aber irgendwie ist das auch schon wieder cool, einfach weils so anders ist :D

Fotos folgen heute Abend, ich muss mich jetzt für die Schule fertig machen....

Freitag, 15. August 2014

         Hier ein Bild von Joyce und mir. Sie ist goldig!

südländischer Charme

Ich bin zwar noch in Deutschland, aber mir fallen schon jetzt ein paar Unterschiede auf. Die Paraguayer sind wirklich lieb zu mir. Das ist nicht mit unserem deutschen Charme zu vergleichen.
Zum Beispiel bekomme ich auf einmal Nachrichten auf facebook oder What´s App von Leuten, die ich gar nicht kenne. Sie alle wohnen in San Lorenzo und haben irgendwie mitgekriegt, dass ich in ihre Stadt komme. Sowas scheint sich über mehrere Leute schnell zu verbreiten.
Ich schreibe fast täglich mit einem Mädchen von meinem Collage in Paraguay und sie stellt mir jede Menge Fragen über Deutschland. So fing alles an. Plötzlich schrieben mir dann ihre ganzen Freunde und es werden täglich mehr. Ich bin noch nicht einmal Vorort, aber schon in zwei Gruppenchats, auch wenn ich kein Wort von dem Geschriebenen verstehe :D
Das ist ziemlich cool und gibt mir wirklich das Gefühl dort willkommen zu sein. Außerdem nimmt es die Angst vor meiner Ankunft. Ich weiß jetzt schon, dass jede Menge Leute zum Flughafen kommen werden um mich zu begrüßen. Vermutlich mehr als hier in Deutschland zum Abschied. Ist das nicht total lieb???!



Donnerstag, 14. August 2014

Das Abenteuer beginnt...

Eine Woche... Ich bin noch exakt eine Woche in Deutschland. Doch nächsten Freitag ist es dann so weit und ich fliege los.
Das ganze Projekt bleibt nicht länger bloß eine Planung, es wird zur Realität.

Am Anfang wusste ich so gut wie gar nichts über Paraguay und konnte mir auch keine Vorstellungen machen. Aber umso mehr ich recherchiere, umso öfter werde ich überrascht. Zum Beispiel ist Paraguay so groß wie Deutschland und Schweiz zusammen.
Ich werde in einer Stadt namens San Lorenzo wohnen, die nur 30 Minuten von der Hauptstadt Asunción entfernt ist. San Lorenzo ist eine der größten Städte in Paraguay und hat ca. 288.000 Einwohner. Potsdam dagegen hat grade mal 160.000 Einwohner. 
Ich finde es super, dass mich eine Großstadt erwartet und nicht so ein kleines Dörfchen mitten im Nirgendwo. Vermutlich kann ich die Nachteile und Gefahren, die es mit sich bringt, noch nicht richtig einschätzen, aber ich mag auch nicht darüber nachdenken. 
Meine Schule befindet sich ebenfalls in San Lorenzo und ist soweit ich weiß, ist es eine Privatschule. Besonders gespannt bin ich auf die Schuluniform :)

Meine Gastfamilie klingt unheimlich nett und freue mich riesig zu ihnen zu kommen. Der älteste Sohn ist für ein Jahr in Finnland. Deswegen werde ich nur zwei Schwestern haben. Die eine ist 11 Jahre alt und die andere 2. Total süß! Außerdem ist Rosanna, meine Gastmutter, schwanger. Aber wir wissen noch nicht was es wird. 
Ich freue mich einfach riesig auf das Jahr und kann kaum fassen, dass es in einer Woche losgeht. 

Bei Rotary ist das Konzept so, dass jede Familie nicht nur einen Schüler wegschickt, sondern auch aufnimmt. Und nach 3 Monaten wechselt man die Familie, sodass man insgesamt in 3 Familien lebt. 
Für  unsere erste Austauschschülerin, Joyce aus Taiwan, hat das Abenteuer schon begonnen. Wir haben sie heute Morgen vom Flughafen abgeholt. Das war ziemlich aufregend. Nicht nur für sie, auch für uns. Aber sie ist wirklich total lieb und ich hoffe sehr, dass es ihr hier gefällt. Besonders beeidruckt war sie von den vielen Bäumen, total süß!
Alles in allem war das ein ziemlich aufregender Tag und ich habe die Befürchtung, so wird es die nächsten Wochen weitergehen ;)