Mittwoch, 28. Januar 2015

Halbzeit....

Ist heute ein Feier- oder ein Trauertag für mich? Ich weiß es nicht so ganz... Ich bin bei der Hälfte meines Austausches angekommen... Vor 159 Tagen kam ich in in Asunción an und in 159 Tagen werde ich mein geliebtes Paraguay verlassen.
Was habe ich bloß die ganze Zeit gemacht??? Nichts, um ehrlich zu sein. Ein ganz normales Leben geführt, jedoch mit extrem vielen Highlights, neuen Erfahrungen und besonderen Menschen. Von meinem Vorgenommenen habe ich bisher 0,00 % erfüllt. Nicht ein Tagebucheintrag und nicht eine Postkarte verschickt (habe ich aber auch noch nicht zu kaufen gefunden). Tja so ist das wohl als Austauschschüler... Einfach dein Leben ohne Verpflichtungen im Ausland genießen. Logisch, dass die Zeit dabei so unheimlich schnell vergeht.
Seit meiner Reise nach Patagonien sind fast 7 Wochen Sommerferien vergangen. Zunächst einmal habe ich die Zeit mit meiner Familie genossen. Mit mamá und "Jessi bebé", besonders aber mit meinen anderen beiden Schwestern Jade und Jimena. Anderen mag es vielleicht komisch erscheinen aber ich fühle mich wirklich wie ein Familienmitglied und liebe sie auch so sehr. Ich kann mir nicht mehr vorstellen sie nicht zu kennen und ohne sie zu leben und ich werde alles dafür tun meinen gesamten Austausch in meiner Familie zu erleben. Selbst im Haus meiner Oma bin ich öfter und gerne. Habe mit ihr zusammen einen Rucksack genäht und bin mit meiner Cousine Erika, genannt "Kika" ins Hard Rock Cafe Asunción gefahren. Sie alle verschaffen mir einen tollen Aufenthalt hier!
Zudem verbringe ich viel Zeit mit meiner besten Freundin Samy. Zusammen mit unseren Freunden sind wir sogar zur "Fiesta Hawaiana", einem Festival kurz nach Neujahr gefahren. Das war ein Abenteuer für sich! Das Haus wo wir für 2 Nächte geschlafen haben, hätte aus einem Gruselfilm stammen können. Seit 40 Jahren steht es leer, wird selten betreten und zu guter letzt kamen wir auch noch um 3 Uhr morgens da an, was die Sache nicht unbedingt besser germacht hat. Doch wir hatten eine unglaublich tolle Zeit in Pilar!
Des Weiteren bin ich total gerne mit einer Freundin aus Asunción zusammen. Sie heißt auch Jessica und hat für ein paar Monate in Deutschland gelebt, wo ich sie auch einmal getroffen habe. Richtig kennengelernt habe ich sie aber erst hier in Paraguay. Sie und all ihre Freunde haben deutsche Wurzeln und gehen auf eine deutsche Schule. Jedoch ist es extrem verwirrend für mich in Paraguay mit Freunden auf Deutsch zu sprechen und eigentlich bevorzuge ich Spanisch. Mit Jessi und ihrer Freundin Valeria war ich im Wasserpark, sie haben mir eine private Asunción Sightseeing Tour gegeben und sind einfach super lieb zu mir und ich habe sie richtig lieb gewonnen. Dass ich mich so super mit ihnen verstehe, könnte auch daran liegen, dass sie ebenfalls beide Austauschschüler waren und mit denen hat man immer mega viel Spaß :D
Deswegen bin ich auch 2x nach Coronel Oviedo (ca. 2 h entfernt) gereist, wo weitere Austauschschüler leben und hatte ein paar unvergessliche Tage.
Morgen geht's auf ins zweite Rotary Camp und ich kann es kaum noch erwarten endlich alle wieder zu sehen!

Schwesterliebe

Jessi bebé <3

ein von Jade bearbeitet Bild... Ich liebe sie 
Jimena und meine Oma "mamama"

Tadaaaa mit meiner Omi ist dieser hübsche Turnbeutel enstanden

Mit Kika im Hard Rock Cafe Asunción

Das Hard Rock Cafe von innen

mit Samy in Pilar <3


Kurze Sitzpause auf der Fiesta Hawaiana

Das Gruselhaus von außen

und so sieht's von innen aus...

Mit Jessi (links) und Valeria (rechts) in Asunción unterwegs
Mit lauter Austauschschülern in Coronel Oviedo versammelt

mit Sarah, meiner San Lorenzo sis
Unvergesslicher Nachmittag mit den Austauschschülern aus Asunción und das erste Mal paintball :D

Freitag, 16. Januar 2015

Mein Weihnachten und Silvester in Südamerika

40° Grad zu Heiligabend?  Das war einer von vielen Unterschieden, verglichen mit dem kalten Europa im Dezember. Doch schon die ganze Vorweihnachtszeit fühlt sich in Paraguay anders an. Die Leute hier geben sich wirklich Mühe, alles weihnachtlicher zu gestalten. Mit Lichterketten an den Häusern und Dekoration innen drinnen. Auch die Shopping Center, welche für Paraguayer eine große Rolle spielen, sind weihnachtlich geschmückt. Doch es wird erst spät abends dunkel, wodurch die Lichter nicht den selben Effekt haben können. Mit der Hitze fühlt sich Weihnachten zudem total fehlplatziert an.
Ich war nie ein totaler Fan von Weihnachten aber jetzt habe ich unsere Weihnachtszeit in Deutschland zu lieben gelernt. Mit den Freunden über die Weihnachtsmärkte zu schlendern, das gemütliche Beisammensein mit der Familie an den 4 Adventssonntagen, nach einem Schneespaziergang einen heißen Tee zu trinken, Spekulatius, Lebkuchen, Zimtsterne, Plätzchen, Glühwein, usw. Heilig Abend war der härteste Tag in meinem bisherigen Austausch. Ich habe kurz mit meiner Familie geskypt, was vermutlich nicht sonderlich intelligent war. Denn hier ist, trotz des ganzen Weihnachtsschmucks am Haus, Weihnachten nicht besonders wichtig. Mein Heiliger Abend lief so ab: putzen, kochen, skypen, Filme gucken, um 10 Uhr zusammen essen, Mitternacht mit einem traditionellen Getränk namens Sindra (sowas wie süßer Sekt) anstoßen, Feuerwerke bestaunen. Dann habe ich meine Geschenke verteilt und meine Schwestern überglücklich mit deutschen Süßigkeiten und Kleinigkeiten gemacht. Meine älteste Schwester Jade hatte ein total hübsches Tshirt für mich, was mich richtig gefreut hat, da man sich in meiner Familie zu Weihnachten üblicher Weise nichts schenkt. Und meine Mutter hat mir einen total rührenden Brief geschrieben, so wie ich es mir von ihr gewünscht habe. Um 2 Uhr morgens wurde ich dann von einem Freund angeholt und wir sind zu meiner besten Freundin Samy gefahren, wo wir mit ihrem Freundeskreis bis 7 Uhr morgens zusammen saßen. Auch sie waren total überrascht, als ich Geschenke für meine Freunde hatte. Ich wusste vorher nicht, dass es hier so unüblich ist, sich was zu schenken und war dementsprechend natürlich ein bisschen enttäuscht. Doch vor allem habe ich erkannt, dass Weihnachten wirklich ein Familienfest ist und man sie unheimlich dolle an diesem Tag vermisst. 
Hier in Paraguay ist am 25. Dezember DER wichtige Feiertag. Als ich dann mittags völlig übermüdet und krank nach Hause kam, waren hier extrem viele Familienmitglieder zu besuch und sind im Pool baden gegangen. Ich habe weitergeschlafen und damit eigentlich den paraguayischen Weihnachtstag verschlafen :D
Heiliger Abend 

für einen Plastikweihnachtsbaum gar nicht mal so schlecht :D

Das Dinner ist vorbereitet :)

Familienbild <3
 Silvester gefällt mir ehrlich gesagt in Paraguay besser. Ich mag, dass man es mit der Familie und auch seinen Freunden verbringt. Bis zum Neujahr ist man mit seiner Familie zusammen und isst Asado (also gegrilltes). Um Mitternacht hat man Feuerwerke wie gewohnt, die Familie feiert weiter und wir jungen Leute gehen in Clubs oder auf Partys tanzen bis es hell wird. Ich habe mein Silvester mit der Familie von Samy verbracht und danach sind wir mit unseren Freunden auf eine Open Air Party gegangen. Das war eine tolle Nacht und noch nie war ich so lange tanzen. Um 10 Uhr morgens sind wir dann total fertig ins Bett gefallen :D
Silvester mit der Familie von Samy

meine aller liebste Paraguayerin, Samy

Bis zum nächsten Morgen mit meinen Mädels tanzen :)
 Ein viel wichtigerer Feiertag als Heiligabend ist am 06. Januar der Tag der drei heiligen Könige. Darauf freuen sich die Kinder total! Ihnen wird erzählt, dass in der Nacht die 3 Könige zu ihnen nach Hause kommen, weshalb sie auch Futter und Wasser für die Esel rausstellen müssen. Außerdem ihre schönsten Schuhe mit einem Brief darin, wo sie schreiben wie artig sie immer waren, und um Geschenke bitten.
Meine 2 Jährige Schwester war total aufgeregt und konnte ihr Glück kaum fassen, als sie die vielen Geschenke gesehen hat. Auch für mich lag was bereit: Schuhe, eine Kleinigkeit für meinen Blazer, Taschentücher (weil ich aufgrund der Airconditionern immer krank bin und wir nie Taschentücher da haben), und eine Aloe Vera Pflanze :)
Tag der drei Könige und eine reichlich beschenkte Schwester :D